girardtextblog:
Texterei über Werbung und Sprache
  • Blog
  • Über
  • Kontakt
  • Blog
  • Über
  • Kontakt
Bild

Ein Fan, von dem man Fan sein darf

6/2/2016

0 Kommentare

 
BBDO Berlin hat zum Jubiläum «25 Jahre ICE der deutschen Bahn» einen starken Spot produziert. Und meiner Meinung nach so ziemlich alles richtig gemacht, was man richtig machen kann.
Erstens: Ein guter Spot ist kurz – aber darf auch einmal länger sein als 30 Sekunden. Obwohl so ein Anderthalbminüter schnell auch ein paar Längen aufweisen kann. Wenn man erstens eine gute tragende Idee und genug zu erzählen hat, darf man sich die Zeit dafür auch nehmen.
Zweitens: Ein guter Spot muss eine gute Story erzählen. Und die heisst nicht: «Kauf mich! Jetzt aber sofort!». Sondern: «Schau mal. Ich hab’ dir etwas zu erzählen.» Natürlich ist das Produkt Teil der Geschichte. Aber es sollte dem Publikum nicht waschmittelmässig penetrant um die Ohren geschlagen werden. Denn Werbung anschauen ist freiwillig. Und darf deshalb auf keinen Fall Grund für die Pinkelpause liefern. 
Drittens: Ein guter Spot muss Emotionen transportieren. 
Viertens: Ein guter Spot darf auch gesellschaftlich relevante Themen aufgreifen. Auch wenn er damit allenfalls polarisiert.
Fünftens: Ein guter Spot lebt nicht zuletzt von guter Musik.
Sechstens: Ein guter Spot muss dramaturgisch auf den überraschenden, starken Schluss zugespitzt sein. 
Alles erfüllt. Chapeau. Grosses Kino auf meinem Handy.

Anmerkung: Der erste Link scheint nicht mehr zu funktionieren. Vielleicht geht es mit diesem hier: https://www.youtube.com/watch?v=_qpo0_dNang
0 Kommentare

Nerdhunting

3/14/2016

 
Bild
Bild
Immer mal wieder predige ich, dass es ein Unsinn sei, sich krampfhaft einer «Zielgruppensprache» zu befleissigen. Zum Beispiel wenn ein Bankdirektor, der sich in einem Mailing an seine Jugendkonto-Kunden richtet, tönen will wie ein Siebzehnjähriger.
Aber in diesem Fall geht es um etwas Anderes. Um Authentizität nämlich. Die Softwareschmiede schreibt Code, so wie sie immer Code schreibt. Richtet sich damit an Nachwuchs-Codeschreiber. Und testet gleich, ob sich diese in ihrer Sprache zurechtfinden.
Zugegeben: Ich bin nicht ganz sicher, ob das Plakat das richtige Medium dafür ist. Denn «plakativ» ist dieser Auftritt nicht unbedingt. Aber auf jeden Fall eigenständig. Bleibt zu hoffen, dass der eine oder andere Nerd davor stehenbleibt (zumindest hängen die Plakate nicht an den grossen Einfallsachsen der täglichen Autolawinen, sondern in Fussgängerbereichen) und sich ein paar Minuten damit beschäftigt. Könnte sich lohnen.
Chapeau, jedenfalls.

    Archive

    Oktober 2017
    Mai 2017
    Dezember 2016
    Oktober 2016
    August 2016
    Juni 2016
    Mai 2016
    März 2016

    Kategorien

    Alle
    Alte Lästereien
    Chapeau!
    Sprache
    Werbung

    RSS-Feed

Home
About
Contact
girardtext
Paul Girard
im Atelier Bschüssig
Bleichestrasse 34
8400 Winterthur
girardtext.ch
headliner.ch
​girardtext@me.com